Interaktive Prototypen machen abstrakte Ideen erlebbar. Sie beginnen dort, wo das Screendesign aufhört: bei der Darstellung von Interaktionen und Verhalten. Wenn wir Prototypen erstellen, können wir Missverständnisse in der Planung und Umsetzung frühzeitig erkennen und vermeiden. Abhängig von deinen Bedürfnissen gibt es verschiedene Ausbaustufen. In diesem Blogpost stelle ich dir drei davon vor: einfache, dynamische und reaktive Prototypen.
- Autor
- Daniel Öttl
- Datum
- 12. Dezember 2024
- Lesedauer
- 3 Minuten
Einfache Prototypen
Ein einfacher Prototyp verbindet die einzelnen Screens durch Verlinkungen. Die Verlinkungen ermöglichen einfache Seitennavigationen und machen Hover-Effekte von Buttons und Menüs deutlich. Das ist die einfachste und schnellste Methode, um ein erstes Gefühl für das Verhalten der Anwendung zu bekommen. Bei dieser Form des Prototypings wird jeder Anwendungsfall separat dargestellt, um Schritt für Schritt die Funktionsweise der Software zu demonstrieren.
Vorteile von einfachen Prototypen
- Der Fokus liegt auf der Benutzerführung. Durch die Verlinkungen kannst du sicherstellen, dass alle Workflows verständlich sind.
- Der Prozess kann auf Logik getestet werden und fehlende Elemente wie Ladeanzeigen, Fehlermeldungen oder andere Details werden schnell entdeckt.
- Bei sehr strikten Workflows können diese Prototypen bereits für Usability Tests genutzt werden.
Mit unserem Designprogramm Figma lassen sich solche Prototypen effizient erstellen. Als Kunde profitierst du davon, dass du vor Entwicklungsstart zusätzlich zu den Screendesigns das Verhalten der Anwendung siehst, den Workflow im Detail prüfen kannst und eine gute Präsentationsvorlage für Abklärungen mit weiteren Stakeholdern in den Händen hältst.
Dynamische Prototypen
Wenn du es ermöglichen willst, dass Testpersonen bei Usability Tests oder bei Stakeholder-Präsentationen aus dem vorgegebenen Workflow ausbrechen dürfen und zum Beispiel 100 Artikel in den Warenkorb legen dürfen, dann sind dynamische Prototypen die richtige Wahl. Durch den Einsatz von Variablen und einfacher Logik für Bedingungen werden dynamische Interaktionen wie das Zählen von Artikeln, möglich.
Vorteile von dynamischen Prototypen
- Du kannst komplexere Workflows ausprobieren und voneinander abhängige Situationen wie einen gesamten Checkout-Prozess in einem Onlineshop testen.
- In Usability Tests kann das Design zusätzlich zu den Hauptwegen auf Edge-Cases und ungewöhnliche Eingaben getestet werden.
- Das Verhalten der Software wird noch realistischer. Somit ist es einfacher, gezieltes Feedback einzuholen.
Auch diese Stufe des Prototypings können wir mit Figma realisieren. Die erweiterte Interaktivität hilft dir dabei, bessere Entscheidungen zu treffen und das Design genauer zu testen, weil die Klickwege deutlich freier sind als bei einfachen Prototypen.
Reaktive Prototypen
Um das Design der Software so realistisch wie möglich zu erleben, sind reaktive Prototypen die beste Wahl. Diese Prototypen erlauben es, Text einzugeben, Daten zu validieren oder sogar gerätespezifische Funktionen wie Kamera-Input zu simulieren. Durch fortgeschrittene Logik, Bedingungen und Formeln können offene Klickwege geschaffen werden, die nahezu keine Einschränkungen für die Nutzerinteraktion haben.
Vorteile von reaktiven Prototypen
- Du kannst komplexe Szenarien wie Sensoren-, Kamera- oder Text-Input testen und die Eingabe der Daten validieren lassen.
- Bei Usability Tests können sich die Testpersonen sehr frei durch die Anwendung bewegen, weil es kaum Restriktionen durch den Prototypen gibt.
- Diese Prototypen kommen der fertig entwickelten Software so nahe, dass sie als ideale Basis für die Programmierung dienen.
Für reaktive Prototypen setzen wir auf Protopie. Die Prototyping Software eignet sich perfekt für offene Usability Tests und Stakeholder-Präsentationen, bei denen der Fokus auf realistischen Interaktionen liegt.
Prototyping-Vorteile
Prototypen bieten dir die Möglichkeit, dein Softwareprojekt schon vor der eigentlichen Entwicklung zu erleben und mitzugestalten. Je nach Bedarf macht für dich eine andere Ausbaustufe der Prototypen Sinn. Das kann vom einfachen Verlinken des Screendesigns bis hin zu einem reaktiven Prototypen gehen, damit du die Benutzerführung und das Verhalten testen kannst.
Prototyping ist ein Schritt im Designprozess, der dir dabei hilft, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und vor Entwicklungsstart zu beheben. Indem die Prototypen deine Vision darstellen, machen sie das interaktive Erlebnis der geplanten Software greifbarer und du hast eine sehr gute Präsentationsbasis, um alle wichtigen Stakeholder vom Projekt zu überzeugen.