Kann das Erfolgssystem aus dem Silicon Valley jedes Unternehmen erfolgreicher machen? Was steckt dahinter und wie bewährt sich die Theorie in der Praxis? Wir haben das Zielsetzungssystem OKR ausprobiert und teilen unsere Learnings mit dir.
- Autor
- Lisi Gunz-On
- Datum
- 23. Februar 2022
- Lesedauer
- 4 Minuten
Goal
Erfolgsgeheimnis gelüftet: Silicon-Valley-Matadore wie Google, Spotify und LinkedIn beschwören ein und dieselbe Erfolgsmethode. Vor einem Jahr haben wir die „Objectives and Key Results“ auch für uns entdeckt. Je mehr wir über das Zielsetzungssystem gelesen haben, desto faszinierter waren wir. Aber wie kam’s überhaupt dazu? Unsere Mission ist es, Unternehmen in der digitalen Welt erfolgreich zu machen, indem wir herausragende Software entwickeln. Für dieses Ziel arbeiten wir permanent daran, die Besten in unserem Bereich zu sein - als Softwareentwickler und als Arbeitgeber. Deswegen stellen wir uns folgende Fragen:
- Wie entwickelt sich Fusonic als Arbeitgeber?
- Wie entwickelt sich Fusonic als Softwareentwickler?
- Wie wollen wir uns entwickeln, um unsere Kund:innen erfolgreicher zu machen?
Was ist OKR?
Um vom Ziel und den Fragen ins kontrollierte Tun zu kommen, haben wir das Zielsetzungssystem eingeführt, das Google und Co. erfolgreich gemacht hat. Die OKR-Methode ist ein Framework, das Unternehmen beim Umsetzen der Vision unterstützt. OKR bringt Fokus, Klarheit und Transparenz in die Organisation und kurbelt Motivation und Ehrgeiz im Team an.
Und so funktionierts: Wir teilen das Jahr in Zyklen, in diesem Fall Quartale. Ein Zyklus hat 3 Phasen: Planung, Ausführung und Retrospektive. In der Planungsphase werden passend zu Vision und Strategie bis zu 5 Objectives und dazu jeweils 2-4 Key Results pro Quartal formuliert. Die Planung erfolgt sowohl top-down als auch bottom-up. Das heißt, Ziele definiert sowohl die Führungsebene als auch das ausführende Team.
Ein Objective ist ein inspirierendes, qualitatives und ambitioniertes Ziel. Es beschreibt, was eine Organisation erreichen will und beantwortet die Fragen: Was können wir erschaffen, beheben oder verbessern? Wo wollen wir hin?
Key Results sind ein Set aus Ergebnissen, die Auskunft darüber geben, ob ein Ziel erreicht wurde. Sie sind quantitativ, ergebnisorientiert und machen das Objective messbar.
In der Ausführungsphase wird an der Zielerfüllung gearbeitet, indem Kapazitäten und Fokus auf die Objectives gerichtet werden. In wöchentlichen Check-in-Meetings und Daily Huddles wird die Organisation laufend ausgerichtet und abgestimmt.
Ein charakteristisches Merkmal von OKR ist das Setzen ambitionierter, „gedehnter” Ziele. Das bedeutet, dass das Ziel zum aktuellen Zeitpunkt kaum erreichbar ist und man unbedingt die Komfortzone verlassen muss. Diese Vorgehensweise ermöglicht laut unserer Recherche unvorstellbare Ergebnisse. Man unterscheidet zwischen Moonshots und Roofshots.
Moonshots: Ziel liegt jenseits des Möglichen. Erfolg = 60 - 70%
Roofshots: Ziel ist schwierig, aber möglich. Erfolg = 100%
Wie haben wir OKR bei Fusonic eingeführt?
Wir sind ganz ehrlich: Unsere nagelneue Website wollten wir eigentlich schon 2020 der Welt präsentieren, aber das Jahr ging wie im Flug vorbei. Es stehen noch andere eigene Projekte in der Pipeline, aber natürlich gehen Kundenprojekte vor. Damit wir’s trotzdem schaffen, uns parallel weiterzuentwickeln, hilft uns seit 2021 die OKR-Methode.
Wir haben uns folgende Teilziele gesetzt:
- 1. Transparenz und Fokus erhöhen, indem wir drei Quartale mit OKR experimentieren.
- 2. Sechs Fusonic Projekte werden in 2021 abgeschlossen.
- 3. OKR wird in drei unserer Communities of Practice (CoP) integriert.
Wir haben mit dem Onboarding des Teams begonnen und den OKR Zyklus in wiederkehrende Phasen eingeteilt: Team Vorschläge einholen, Planung, Kickoff, Ausführung, Demo & Expo und Retrospektive.
Welche Phasen ein OKR Zyklus durchläuft und welche Learnings wir aus einem Jahr OKR mitnehmen konnten, erfährst du im zweiten Teil dieses Blogartikels.