Wie ich von der klassischen Ausbildung in der HLW zur Fullstack-Entwicklerin wurde. Zur Allrounderin in der Frontend- als auch in der Backend-Entwicklung.
- Autorin
- Michelle Weber
- Datum
- 17. August 2022
- Lesedauer
- 3 Minuten
Wenn es um deine Zukunft geht, sei mutig und trau dich, deinen eigenen Weg zu gehen. Auch wenn das heißt, den Alten zu verlassen. Wer motiviert ist und seiner Leidenschaft nachgeht, kann alles schaffen, ganz egal welche Ausbildung vorher absolviert wurde.
Bereits während meiner Ausbildung in der HLW habe ich bemerkt, dass mir Coden statt Kochen viel mehr Spaß machen würde. Abbrechen kam für mich aber nicht infrage, weil ich dadurch zwei Jahre verloren hätte. Dafür stürmte ich direkt nach der Matura in ein technisches Studium: Software Engineering. Im Bachelor-Studium merkte ich, dass dies genau das Richtige für mich ist, also habe ich den Master gleich angehängt.
Vom Praktikum zur Vollzeitanstellung
Da ich als Studentin ein bisschen „Münz im Sack” haben wollte, machte ich mich auf die Suche nach einem Nebenjob und stieß bei einem Netzwerktreffen an der FH Vorarlberg auf Fusonic. Mir war sofort klar: Hier möchte ich arbeiten. Fusonic stach mir sofort als attraktiver Arbeitgeber ins Auge. Die Projekte schienen interessant zu sein, das junge Team vermittelte mir, dass ich mich dort wohlfühlen kann und ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass ich bei Fusonic von Profis lernen werde. Und wie ich es damals bereits vermutet hatte: Alle meine Eindrücke haben sich bewahrheitet.
Ich musste mich für die Bewerbung entscheiden, wo ich trotz Ambition zur Fullstack-Entwicklerin meinen Fokus zuerst setzte. Da die Frontend-Entwicklung für mich zu dem Zeitpunkt greifbarer war als die Backend-Entwicklung, entschied ich mich dafür. Kurz darauf schickte ich meine Bewerbung ab und ergatterte einen Praktikumsplatz für den Sommer, der im Herbst auf eine Teilzeitanstellung als Junior Software Entwicklerin rauslief. Ein Jahr später schloss ich meine Ausbildung ab und fing an, Vollzeit bei Fusonic zu arbeiten.
Der Einstieg mit dem Frontend
Da ich noch nie zuvor mit Angular gearbeitet hatte, stürzte ich mich auf Kurse und Tutorials. Für Fragen hatte mein Mentor immer ein offenes Ohr. Schon bald durfte ich aktiv bei der Entwicklung eines neuen Projekts dabei sein. Ich bekam weiterhin die Möglichkeit, mich in Themen zu vertiefen, die während der Umsetzung aufkamen. Das Learning-by-doing unterstützte mich sehr dabei, in den Entwicklungsalltag rein zu finden und ich benötigte immer weniger Hilfe von meinem Mentor. Nach ca. einem Jahr durfte ich das „Junior” in meinem Jobtitel weglassen und inzwischen habe ich selbst meinen ersten Mentee übernommen. Ausgelernt? Noch lange nicht! Gerade im Web ändern sich die Best-practices und Frameworks extrem schnell, weshalb ich auch nach drei Jahren Frontend-Entwicklung mit Angular immer noch Neues dazu lerne. Trotzdem wurde es Zeit, mich in neues, unbekanntes Gewässer zu wagen.
Durchstarten mit der Backend-Entwicklung
Nach ca. zwei Jahren bei Fusonic entschied ich mich im Backend-Bereich weiterzubilden. Meine Fähigkeiten im Frontend hatte ich gefestigt und war bereit, Neues zu lernen. Mit perfektem Timing kam auch grad ein passendes Projekt ins Haus. Ich war von der Erarbeitung der Domäne bis zur Backend-Umsetzung dabei. Ich konzentrierte mich voll darauf, die Konzepte von .NET und DDD zu lernen und zu verstehen. Unterstützung erhielt ich durch die Möglichkeit, mich mit Kursen in relevante Themen einzuarbeiten sowie von meinen Teamkamerad:innen.
Die Vorteile
- Ein Feature auf beiden Seiten zu entwickeln bringt sehr viele Vorteile:
Die Definition der Schnittstelle muss nur grob im Team und nicht noch zusätzlich zwischen Frontend- und Backend-Entwickler abgestimmt werden. Ich entscheide selbst, wie die Schnittstelle für Backend und Frontend am praktischsten umsetzbar ist. - Auch auf Änderungen an der Schnittstelle während der Entwicklung kann ich viel schneller reagieren, da die API nicht nochmal abgestimmt werden muss.
- Mir ist nun klar, warum gewisse Schnittstellen für das Backend auf eine gewisse Art umgesetzt wurden. Manchmal wäre für das Frontend die Übermittlung der Daten in einer anderen Form vorteilhafter als das Backend vorsieht, was jedoch die Umsetzung im Backend verkomplizieren würde. Durch das Fullstack-Entwickeln entscheide ich selbst, was der beste Kompromiss für beide Seiten ist.
- Es wurde für mich greifbarer, wie die Applikation im Hintergrund arbeitet. Bei unseren Projekten liegt die Logik und somit der Kern der Funktionalitäten einer Applikation meist im Backend. Aufgrund dessen ist es für Frontend-Entwickler:innen oft nur oberflächlich erfassbar, wie die Logik umgesetzt wurde und welche Konzepte dahinter stecken.
Zuerst Front- oder Backend?
Für mich ist der Ansatz mit dem Einstieg in eine Technologie und mit späterer Fortbildung in einer weiteren Technologie optimal. Ob zuerst Frontend, dann Backend oder umgekehrt, ist meiner Meinung nach nicht relevant. Ich habe mein Wissen für die Frontend-Entwicklung mit Angular gefestigt und mich voll und ganz auf eine Technologie konzentriert. Dadurch, dass Angular nicht mehr neu für mich war, konnte ich mich 100 % auf das Einlernen in .NET konzentrieren.